Sie sagt
"Man muss alles neu lernen, alles neu beginnen, wenn man vom Tod zurückkehrt.
Vom Tod des anderen, vom Tod dieses Stücks Selbst, das mit dem anderen gegangen ist und das auch nicht mehr zurückkommt.
Man muss lernen, mit dem Mangel zu leben
Die Mängel
Der Mangel des anderen
Der Mangel an sich selbst.
Man muss wieder lernen zu gehen, zu gehen, zu kommen, wegzugehen, zu gehen, zurückzukehren, allein.
Man muss wieder lernen zu essen, zu schlafen, zu leben
Man muss die Gesten, die einfachen Gesten des Alltags wieder lernen,
Man muss wieder lernen zu lieben und geliebt zu werden
Man muss wieder lernen, die Liebe zu nehmen, die einem gegeben wird, die Zärtlichkeit, die einem angeboten wird.
ES MUSS.
Aber ist das alles möglich?
Wollen wir es?
Kann man es?
Ist es nur eine Frage des Wunsches?
Aber welches Verlangen?
Der Wunsch zu lieben und zu leben?
Wir sind also dazu verurteilt, ohne den anderen zu leben, ohne denjenigen, der uns ausgewählt hat, den wir ausgewählt haben, um auf ein Stück Ewigkeit zuzugehen, und der weggegangen ist?
Das müssen wir überleben
Schon wieder?
Und ich sehe nun schon seit zu vielen Jahren, wie die Menschen sterben, die mich geliebt haben und die ich geliebt habe.
Man glaubt zu sterben, immer. Ich habe oft geglaubt zu sterben.
Ich denke oft
Ein zerbrochenes Leben, Versprechungen auf ein Leben in einer anderen Welt, einem anderen Land, brutal, die Liebe wird durch den Tod, den Tod des anderen, weggerissen.
Man steht da wie betäubt, zerrissen, mit dem Mangel.
Dieser Mangel wohnt immer in uns.
Aber wir sind da, immer noch und immer wieder.
Ich habe viele Gewitter, viele Stürme, viele Sonnen, Sommer und Winter vorbeiziehen sehen.
Ich bin hier, lebendig, immer noch, eine Überlebende, die auf ihren Tod wartet.
Ich habe keine Angst, meine einzige Qual ist es, den Kummer zu kennen, den ich meinem Sohn bereiten werde.
Man sagt sich, dass ich nie wieder aufstehen, essen, gehen und lieben kann,
Man gibt sich sogar der Erwartung hin. Die nicht kommt.
Es ist nicht die Zeit, nicht die Stunde!
Dann eines Tages steht man auf, denn das Leben ist stärker als alles.
Eines Tages, an diesem Tag nach so vielen Tagen des Kummers, habe ich ein Versprechen gegeben, das Versprechen zu leben. Ich habe mein Wort gegeben. Und ich bin hier.
Ich habe mich für das Leben entschieden, und das ist nicht nichts.
Brigitte Dusch, psychanalyste, historienne
Crédit photo @brigittedusch
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